Es war sicherlich nicht der Auftakt, den man sich im Lager des VfL vorstellte. Ausgerechnet im Derby und offiziellen Eröffnungsspiel der Verbandsligasaison 2022/2023 unterlagen die Schützlinge von Trainer Daniel Güney bei der TSG Tübingen deutlich mit 0:4. Dabei waren das Ergebnis und die dargebotene Leistung gleichermaßen schmerzhaft für alle, die es mit den Kickern vom Fuße des Schönbergs halten. Wenngleich das Resultat etwas zu deutlich ausfiel, war der Sieg der Hausherren allemal verdient. Diese konnten durch Engagement und Siegeswillen überzeugen, während beim VfL kaum ein Akteur seine Normalform erreichte.
„Uns hat der Wille gefehlt, 110 Prozent zu geben, mehr zu wollen als die Anderen“, konstatiert Güney. „Darauf haben wir in dieser Trainingswoche den Fokus gelegt.“ Entsprechend habe sich das Team einiges vorgenommen. „Wir können nicht versprechen, am Samstag zu gewinnen, aber es besser zu machen. Das sind wir uns selbst schuldig.“ Die Unglücksraben Nico Seiz und Neuzugang Leon Turhal, die beide in der Vorbereitung einen Kreuzbandriss erlitten, sind mittlerweile operiert worden. Die langwierige Wiederherstellung der sportlichen Schaffenskraft kann also beginnen.
Wie dem VfL bescherte der Spielplan dem TSV Essingen ein Derby am ersten Spieltag. Und auch jenes im Schönbrunnen-Stadion lief alles andere als optimal für unseren heutigen Gegner. Bereits zur Halbzeit führten die Normannen aus Schwäbisch Gmünd mit 3:0. Ein Resultat, das auch nach 90 Minuten noch Bestand haben sollte. Der TSV, der ohne eine Handvoll Urlauber, darunter der spielende Co-Trainer Patrick Auracher und Trainer Simon Köpf, antreten musste, geriet früh in Rückstand und musste kurz vor der Pause zwei weitere Nackenschläge hinnehmen.
Auch im Verbandspokal lief es für die Essinger nicht wirklich gut. Beim Landesligaaufsteiger Donzdorfer JC war nach Elfmeterschießen in der zweiten Runde Endstation. Doch aus dieser kurzen Bilanz vorzeitig Schlüsse über die aktuelle Stärke des TSV Essingen zu ziehen, wäre sicherlich fatal. „Einige Spieler kehren zurück, sodass sich die Lage etwas entspannt“, hofft Joachim Kiep, seines Zeichens TSV-Abteilungsleiter Spielbetrieb. „Das Ziel am Jahnhaus ist natürlich, den Hebel umzulegen und zu gewinnen. Aber das dürfte der VfL auch vorhaben. Wir rechnen mit einem sehr knappen Ausgang der Partie.“
Schiedsrichtergespann: Mit der Leitung der Partie wurde Michael Hilebrand (SV Kressbronn) beauftragt. An den Linien assistieren ihm Andreas Schindele sowie Daniel Maier. Herzlich willkommen und Gut Pfiff!
Historie (26.03.2022): VfL – TSV Essingen 1:1 (0:1) – Tore: 0:1 Weissenberger, 1:1 Geiger – Nach einer Viertelstunde brachte Niklas Weissenberger den Gast per Direktabnahme in Führung, doch Frieder Geiger stellte nach Konter den leistungsgerechten Ausgleich her.