Mit einem deutlichen Auswärtssieg beim Tabellenführer TSV Berg gelingt dem bislang nicht gerade erfolgsverwöhnten VfL Pfullingen der gleichermaßen ersehnte und unerwartete Befreiungsschlag in der jungen Saison 2022/2023.
Die Voraussetzungen für das Team von Cheftrainer Daniel Güney waren denkbar schlecht. Gerade einmal ein mageres Pünktchen war die Ausbeute der Pfullinger in den ersten vier Spieltagen. Auf der anderen Seite konnte der TSV Berg mit drei Siegen und einem Remis bei nur zwei Gegentoren überzeugen. Hinzu kam, dass die Hausherren vor ziemlich genau einem Jahr den VfL mit 5:0 (4:0) auseinandernahmen.
Das Spiel begann wie erwartet. Der TSV Berg übernahm die Kontrolle und drängte auf ein frühes Führungstor. Der VfL war darauf eingestellt und machte geschickt die Räume dicht und ließ nicht viel zu. Immer darauf bedacht, bei Ballgewinn schnell umzuschalten, ließ er den Tabellenführer gewähren. Der Plan ging auf. Und wie binnen sieben Minuten führten die Gäste mit 0:3. Zunächst war es Youngster Lukas Klemenz, der einen Konter mit einem Schuss ins kurze Eck abschloss. Es folgte Roman Schubmann, der von der Strafraumlinie genau zielte. Schließlich war es Dominik Grauer, der mit einem Heber in bester Torjägermanier TSV-Schlussmann Alin Constantinescu überlistete. In allen drei Fällen glänzte Kapitän Matthias Dünkel als Vorlagengeber. Doch damit nicht genug. Mit dem Pausenpfiff war Maximilian Herberth zur Stelle und staubte nach einem Eckball zum 0:4 ab.
Dass ein 0:4-Rückstand in einer Halbzeit aufzuholen ist, hat der VfL am letzten Spieltag der vergangenen Saison in Wangen (4:4) demonstriert. Doch mit Herberths zweiten Treffer, erneut war er nach einer Ecke, dieses Mal mit einem Volleyschuss unter die Latte, waren die leisen Hoffnungen der Hausherren endgültig Makulatur (50.). Der VfL blieb seiner Linie treu und verteidigte kompromisslos. Die geschockten Gastgeber bissen sich am unbändigen Willen der Pfullinger die Zähne aus und ließen es darüber hinaus an den Tugenden vermissen, die sie in den Spielen zuvor an den Platz an der Sonne führten. Die beste Chance zum Ehrentreffer bot sich dem TSV in der Schlussphase, doch Sven Packert merzte seinen eigenen Fehler inklusive Ballverlust aus, als er auf der Torlinie rettete (83.). „Ich freue mich sehr, dass wir uns endlich für den Aufwand belohnen konnten“, fasste ein glücklicher Daniel Güney nach der Partie zusammen. „Der Fleiß und Ehrgeiz haben zur Effektivität geführt, dass wir verdient 3 Punkte mitgenommen haben“.
Kein Durchkommen. Die Berger Offensive biss sich an der VfL-Defensive die Zähne aus.