Zum Start ins Fußballjahr kam es für die Kicker des VfL Pfullingen gleich zu einer Standortbestimmung. Mit dem SC Geislingen trat ein Team im Volksbank-Stadion an, das zwar zwei Zähler mehr als die Güney-Schützlinge mit aus der Winterpause brachte, aber dennoch mitten im Kampf um den Klassenverbleib steckte. Entsprechend intensiv wurde die Partie von beiden Seiten geführt. Viele Nickligkeiten, verbale Scharmützel und Einsatz hart an der Grenze des erlaubten führten dazu, dass Schiedsrichter Christian Specker keinen ruhigen Nachmittag verbringen konnte. Noch in der Anfangsphase wurde VfL-Kapitän Matthias Dünkel recht unsanft von den Beinen geholt und konnte, nachdem er es noch eine Weile versuchte, nach nur 13 Minuten nicht mehr weiterspielen. Der Oberschenkel! Für ihn kam Lukas Früh in die Partie. Ein Glücksgriff, wie sich schnell herausstellte, trotz aller Unbill für die Hausherren. Denn Früh nahm nach einem Flankenlauf von Lukas Klemenz auf der linken Seite dessen Hereingabe gekonnt mit dem Außenrist und beförderte den Ball ins Tor (16.) Die Gäste zeigten sich zunächst etwas irritiert, nahmen dann aber wieder an Fahrt auf und wollten noch vor dem Halbzeitpfiff den Ausgleich erzielen. Doch sie bremsten sich selbst aus. Nach einem harten Foul an Christos Chatzimalousis in der Nähe der Geislinger Bank kam es kurz vor der Pause zu einer Rudelbildung, in der sich Bleron Visoka nach Meinung des Unparteiischen besonders hervortat. Die Folge: der bereits gelb Vorbelastete durfte frühzeitig zum Duschen. Der anschließende Freistoß brachte das 2:0. Klemenz beförderte den weiten Ball von Roman Schubmann in die Mitte, wo Frühs Schussversuch zu einer Vorlage für Ben Schaal geriet. Der Abwehrspieler musste den Ball nur noch über die Linie drücken.
Mit einem 2:0 im Rücken und einem Mann mehr schien der VfL das Momentum auf seiner Seite zu haben. Doch mit den Gedanken noch in der Kabine, ließen sich Chatzimalousis und Sven Packert vom besten Geislinger Akteur, Mert Özdemir, austanzen, dessen Rückpass von der Grundlinie verwertete Nermin Ibrahimovic zum Anschluss (46.). Trotz Unterzahl lief der Aufsteiger weiterhin die Pfullinger hoch an, konnte aber damit nicht den gewünschten Effekt erzielen. Die Gastgeber blieben ruhig und leisteten sich in der Folge keine weiteren Fehler. Im Gegenteil: Einen von Schubmann getretenen, passgenauen Freistoß verwertete erneut Schaal, dieses Mal mit dem Kopf, vom Fünfmeterraumeck zum 3:1 (67.). Dies war mehr als die Vorentscheidung, denn nun ließen die Gäste die Köpfe hängen. Ihre Lage verschlimmerte sich noch, als mit Ricardo Dias Matos ein weiterer SCler per gelb-rotem Karton frühzeitig zum Duschen geschickt wurde. Die Hausherren versäumten es, gegen neun Mann in der Schlussviertelstunde das Ergebnis deutlicher zu gestalten. Doch dies war angesichts des gelungenen Auftakts in die verbleibenden Spiele der Saison 2022/2023 zu verschmerzen.
Ben Schaal erzielt mit dem Kopf das 3:1 und brachte seinen VfL somit endgültig auf die Siegerstraße. SC-Schlussmann Heiko Schmid und Chris Lehner haben keine Abwehrchance.