Wie wichtig der 3:1-Heimsieg gegen den Tabellennachbarn Sportfreunde Schwäbisch Hall war, zeigt ein Blick auf die Tabelle. Mit 17 Punkten stehen die Kicker vom Fuße des Schönbergs lediglich sieben Zähler besser als der Zwölfte SSV Ehingen-Süd da, der, wäre die Saison zu Ende, in die Abstiegsrelegation müsste. Der VfL zeigte nach vier sieglosen Spielen nicht nur sein Leistungsvermögen wieder, sondern auch das Selbstvertrauen der jungen Truppe. Schließlich war es bereits das dritte Mal, dass die Schützlinge von Cheftrainer Michael Konietzny nach einem 0:1-Rückstand noch Punkte mitnehmen konnten.
Gegen Hall erstmals in der Startformation stand Tamay Inac. „Er hat nach seiner langen Verletzungspause gut trainiert, Qualität hat er zweifelsohne. Im Spiel hat er Räume für Christian Locher geschaffen,“ lobt sein Trainer. Im Aufbautraining befindet sich nach abgeklungener Angina-Erkrankung Lukas Klemenz. Mit seiner Kaderberufung am Samstag wird gerechnet. Zum kommenden Gegner hat Konietzny eine klare Meinung: „Fellbach hat eine andere Zielstellung als wir. Es liegt an uns, ob es ein Spitzenspiel auf Augenhöhe wird.“
Mit vier Siegen in Serie ist der SV Fellbach das Team der Stunde und hat sich in der Tabelle auf den dritten Rang, einen Platz vor dem VfL, hochgearbeitet. Am vergangenen Wochenende gewann der SV deutlich beim GSV Maichingen. Das 3:0 beim Aufsteiger, der seinerseits schon für die eine oder andere Überraschung in dieser Saison sorgte, war hochverdient. Die Gäste hatten von Beginn an die Spielkontrolle, wie Fellbachs Trainer Mario Marinic nach Schlusspfiff feststellte: „Das war mal wieder eine reife Leistung meiner Mannschaft.“
So scheint sich der der Vorjahresdritte nach einem beschwerlichen Start in diese Spielzeit allmählich dort anzusiedeln, wo ihn einige Experten vermuteten: im Spitzenfeld der Tabelle. Marinic, der es einst als Backnanger Spieler mit einem spektakulären Fallrückziehertor gegen den VfL bis an die Torwand des ZDF-Sportstudios schaffte, zollt dem Gegner Respekt: „Pfullingen ist nicht gerade ein angenehmer Gegner, die Duelle waren meist eng. Mit dem VfL kommt eine junge, hungrige Mannschaft zu uns, die einen gepflegten Fußball spielt.“ Der gelernte Stürmer mahnt zudem vor Pfullingens Goalgetter: „Für uns gilt es, vor allem auch Christian Locher im Sturmzentrum in den Griff zu bekommen.“
Schiedsrichtergespann: Mit der Leitung der Partie wurde Fabian Baiz (FC Wangen) beauftragt. An den Linien assistieren ihm Fabian Boneberg sowie Felix Braun.
Historie (11.03.2023): SV Fellbach – VfL 2:3 (1:2) – Tore: 0:1 Herberth, 0:2 Klemenz, 1:2 Hofmeister, 2:2 Domic, 2:3 Dünkel – Der VfL legte im ersten Durchgang los wie die Feuerwehr und hätte bis zur Pause deutlich höher führen müssen. Nach dem Seitenwechsel waren die Hausherren am Drücker. In der Schlussphase nutzten die Pfullinger eine der sich bietenden Konterchancen zum ersten Auswärtssieg 2023.