„Wir können ein Spiel verlieren, aber nicht auf diese Art und Weise“, wurde Sportvorstand Paul Stingel nach 90 enttäuschenden Minuten deutlich. Denn der Negativtrend des VfL Pfullingen hält weiter an. Gegen den Aufsteiger TV Echterdingen setzte es eine wegen der gezeigten Leistung durchaus verdiente 1:4-Niederlage, die hätte sogar noch höher ausfallen können.
Der VfL musste auf den erkrankten Marco Digel verzichten, so fehlten ihm neben dem langzeitverletzten Sven Packert und dem gesperrten Armin Humic dreigelernte Innenverteidiger. Diese Umstand machte sich über die komplette Spielzeit deutlich bemerkbar.
Ein Ballverlust im Mittelfeld führte zum 0:1. Michael Deutsche hatte es viel zu einfach, um erfolgreich abzuschließen (18.). Nur eine Minute später das 0:2. Symptomatisch: Schlussmann Martin Welsch konnte den Schuss von Caglar Celiktas abwehren, doch der Ball prallte von Argjend Zeneli ins Tor. Aus dem Nichts der Anschlusstreffer, wobei die Pfullinger demonstrierten, was sie in besseren Zeiten so erfolgreich machte. Tobias Fukde spielte den Ball zu Lukas Klemenz, der auf der rechten Seite zum mitgelaufenen Christian Locher passte (32.). Nun waren die Hausherren im Spiel, und hätten nur wenig später ausgeglichen, doch dem Kopfballtreffer Lochers wurde wegen einer angeblichen Abseitsstellung die Anerkennung verweigert.
Die Hausherren versuchten, den Schwung aus der Schlussviertelstunde des ersten Durchgangs mitzunehmen. Dies klappte zumindest in Ansätzen, doch die Durchschlagskraft blieb weiterhin gering. Diesem Umstand nutzten die Gäste zum 1:3. Nach einer Ecke bekam der VfL den Ball nicht geklärt, Jonas Müller hatte wenig Mühe. Das Spiel war nun entschieden, der TV hatte wenig Mühe, den Spielstand zu verwalten und kam in der Schlussphase sogar noch zum vierten Treffer durch den frisch eingewechselten Elion Mahmuti. In dieser Form schauen die Pfullinger schweren Wochen entgegen. „Es fühlt sich wie der absolute Tiefpunkt an“, sagte ein enttäuschter Co-Trainer Florian Schwend. „Dennoch sind wir überzeugt, die Mannschaft schon am kommenden Samstag in die Erfolgsspur zurückzubringen.“ Der VfL tritt in Schwäbisch Hall an.
Pfullingens Krise weitet sich aus. Auch in der wichtigen Partie gegen den Aufsteiger war nichts von dem VfL zu Beginn der Rückrunde zu erkennen. Die Echterdinger können noch deutlicher gewinnen, wenn sie nicht so fahrlässig mit den Chancen umgegangen wären. Doch auch so reichte es zu einem klaren Sieg. Die Konietzny-Schützlinge konnten nur nach dem zwischenzeitlichen 1:2-Anschlusstreffer etwas Gefahr ausstrahlen.
Das Leistungsniveau der Pfullinger Kicker ist aktuell kaum verbandsligatauglich.