Heimsieg eines mittlerweile etablierten Verbandsligisten gegen einen Aufsteiger. Alles wie gehabt, könnte man meinen. Doch wer es mit dem VfL hält und Zeuge der Partie war, atmete nach 95 Minuten tief durch. Denn der Spielverlauf gibt das Ergebnis nicht wieder.
Der Aufsteiger war vom Anpfiff weg präsent und drückte die Pfullinger in die eigene Hälfte. Die Yilmaz-Schützlinge konnten von Glück sagen, dass ihr Schlussmann Martin Welsch einen Sahnetag erwischte und nicht nur eine frühes Gegentor verhinderte, sondern sich auch bis zum Schlusspfiff als bewährter Rückhalt erwies. „Wir spielen nur lange Bälle“, reklamierte VfL-Sportchef Paul Stingel zum Offensivspiel seiner Mannschaft. Diese Bälle kamen postwendend zurück und banden die Hintermannschaft der Hausherren. Mit der ersten gelungenen Offensivaktion das 1:0. Neuzugang Timo Gutjahr setzte sich auf der rechten Seite durch seine Hereingabe veredelte Kapitän Matthias Dünkel mit dem Kopf zur Führung (42.).
Als ob sich der VfL für die glückliche Halbzeitführung rechtfertigen wollte, legte er im zweiten Durchgang los. Nach der Balleroberung lege Robin Hiller quer auf Aris Dragulin, der auf 2:0 erhöhte. Doch der starke Aufsteiger schlug zurück: Davud Vehab setzte sich im Zentrum durch und schloss nur sechs Minuten später gekonnt zum Anschlusstreffer ab. Alles wieder offen. Nach einer guten Stunde der erneute Rückschlag für die Esslinger, der mit vier Aufstiegen in den vergangenen sechs Spielzeiten Fußballgeschichte schrieben. Dieses Mal war es Hiller, der nach einem abgewehrten Schuss von Dragulin zur Stelle war und auf 3:1 erhöhte. Die Gäste rannten bei brütender Hitze weiter an, doch die Pfullinger Abwehr um den makellosen Martin Welsch zwischen den Pfosten blieb auch in Unterzahl – Marco Digel sah nach 72 Minuten gelb rot – standhaft. Yasin Yilmaz war nach dem Abpfiff angetan von seiner Mannschaft: „Ein absoluter Sieg des Willens, die Jungs haben über 90 Minuten bei 32 Grad gelitten“. Und fügte an: „Ein Lob geht vor allem an die Einwechselspieler, die nochmals Schwung reingebracht und sich in die Dienste der Mannschaft gestellt haben.“
Aris Dragulin erzielte den wichtigen Treffer zum 2:0-Zwischenstand.