Nach einer weiteren Niederlage muss Pfullingens Trainer Yasin Yilmaz erneut kopfschüttelnd konstatieren: „Ich kann dem Team nicht wirklich etwas vorwerfen. Außer der Chancenverwertung vielleicht.“ Die schlechte Verwertung der gut herausgespielten Abschlussmöglichkeiten verhinderte in der Tat, dass der VfL nach vier Spielen erneut ohne Punkt dasteht und auf dem vorletzten Tabellenplatz verharrt. Hinzu kommen die viel zu leichten Gegentore. Beim 0:1 kam Daniel Nietzer nach einem Freistoß zwar stark abseitsverdächtig, jedoch völlig unbedrängt zum Abschluss. Beim zweiten Tor liefen die auf den Ausgleich drängenden Pfullinger ins offene Messer. Wenn man etwas Positives mitnehmen will, ist es der erste Saisontreffer von Nico Rall, den er auf Vorarbeit von Benny Riehle erzielte. Beide waren in der vergangenen Spielzeit noch in Diensten der A-Junioren. Auch der erste Einsatz von Tom Ankele nach langer Verletzungszeit zählt zu dieser Kategorie. Leichte Hoffnungen bestehen zudem bei Finn Edelmann, der unter der Woche wieder ins Training eingestiegen ist.
Punkte, an denen sich der nicht verwöhnte VfL-Tross hochziehen muss, soll es absehbar wieder nach oben gehen. Nun steht eines von zwei Derbies für die Kicker vom Jahnhaus an, wenn es am Freitagabend zum Flutlichtspiel nach Tübingen geht. Für Sven Packert, der als einziger der bereits 24 eingesetzten Pfullinger Akteure alle sieben Partien der laufenden Saison durchgespielt hat, steht fest: „Wir müssen in Tübingen wieder die grundlegenden Dinge an den Tag legen.“ Voraussetzung, so der Abwehrchef und mit seinen 24 Lenzen schon einer der Routiniers im Team, seien „Zweikämpfe, Laufbereitschaft und Wille“.
Durchatmen in Tübingen. Trotz eines frühen Rückstandes kam die TSG beim TV Echterdingen zu einem 3:1-Erfolg und kletterte Dank des dritten Saisonsieges aus den Abstiegsrängen. „Es war ein verdienter Sieg“, bilanzierte Cheftrainer Michael Frick. „Das waren drei ganz wichtige Punkte in einem nicht ganz unkomplizierten Spiel mit kuriosen Schiedsrichterentscheidungen“. Dabei spielte er unter anderem auf die rote Karte für Anton Geppert an, der am Freitagabend somit gesperrt fehlen wird.
Nicht ganz zufrieden ist Tübingens Trainerurgestein mit dem Saisonauftakt insgesamt: „Wir haben nicht den Start hingelegt, den wir uns vorstellten. Wir waren zu inkonstant. Vor allem die untypische Flut an Gegentoren (17 an der Zahl) müssen wir eindämmen.“ Gegen den VfL könne man personell wieder aus dem Vollen schöpfen. Frick: „Wir freuen uns auf das Freitagabendspiel. Die letzten Derbies waren rassig und umkämpft.“ Interessant: Zu Hause konnten die Unistädter bei einem Torverhältnis von 1:9 Treffern in drei Partien noch keinen Punkt verbuchen.
Schiedsrichtergespann: Mit der Leitung der Partie wurde Max Angenendt (FV Asch-Sonderbuch) beauftragt. An den Linien assistieren ihm Marcel Kutschker sowie Florian Schaible.
Hinspiel (12.04.2024): TSG Tübingen – VfL 2:1 (0:0) – Tore: 1:0 Zenner, 1:1 Potsou, 2:1 Abele – Nach torlosem ersten Durchgang gingen die Hausherren zu Beginn der zweiten Hälfte in Führung. Dem Pfullinger Ausgleich zwölf Minuten vor dem Ende folgte in der Schlussphase die kalte Dusche