„Das war ernüchternd“, sagte ein sichtlich frustrierter Jan Herrmann. Pfullingens sportlicher Leiter musste mitansehen, wie seine Kicker beim schon als Endspiel titulierten Spiel gegen den Aufsteiger TSG Balingen die achte Pleite in Serie kassierte. Für die Wichtigkeit des Spiels, dass die erhoffte Wende bringen sollte, fehlte allerdings so einiges auf Seiten der Gäste. Seltsam lust- und ideenlos ließen die Mannen um Kapitän Matthias Dünkel die Hausherren gewähren, denen eine allenfalls ordentliche Leistung reichte, um die Punkte gefahrlos in der Bizerba-Arena zu behalten.
Ein weiter Ball auf Noel Feher war der Ausgangspunkt der Balinger Führung nach einer Viertelstunde. Der mitgelaufene Finn Edelmann konnte nicht entscheidend stören und Martin Welsch war gegen den sauber getroffenen Abschluss machtlos. Und der VfL? Hatte nach 35 Minuten die einzige nennenswerte Chance der Partie. Das Zuspiel von Welsch konnte Dünkel aus etwas spitzem Winkel allerdings nicht gegen TSG-Schlussmann Louis Potye verwerten.
Nach dem Seitenwechsel sah es zunächst besser aus für die Schützlinge von Trainer Yasin Yilmaz. Sie trauten sich mehr zu und konnten sich auch mal in der Balinger Hälfte festsetzen. Doch unter dem Strich war das zu wenig, was der VfL anbot. Auffallend ist in der jetzigen Situation, dass selbst die Leistungsträger, die bewiesen haben, dass sie es besser können, weit unter ihren Möglichkeiten bleiben. Ein unnötiger Ballverlust führte zur Vorentscheidung (67.). Enes Isik sagte Dankeschön und schloss zum 2:0 ab (67.). Nach einem ungestümen Einsatz des eingewechselten Max Bieller schnappte sich der gefoulte Mirhan Inan den Ball und erhöhte vom Elfmeterpunkt sicher zum 3:0. Philipp Kendel war es vorbehalten, mit der letzten Aktion des Spiels für Ergebniskosmetik zu sorgen. Yilmaz schüttelte nach der Partie den Kopf: „Ich verstehe nicht, dass wir nach der guten Leistung gegen Neckarsulm heute so eine Perfomance abliefern. Das war eine Offenbarung.“ Bis auf weiteres braucht sich der VfL Pfullingen die Tabelle nicht mehr anzuschauen. Nun geht es darum, die Köpfe freizubekommen und wieder Freude am Fußball zu entwickeln.
Nachdenkliche Gesichter auf der Trainerbank