Auch wenn sich nach sieben Niederlagen in Folge wohl oder übel eine gewisse Gewöhnung einstellt, war das 1:3 in Balingen ein noch schmerzhafterer Nackenschlag. Schließlich war insbesondere nach der brauchbaren Vorstellung gegen Spitzenreiter Türkspor Neckarsulm die Hoffnung groß, gegen ein Team aus der eigenen Tabellenregion die Trendwende einläuten zu können. Doch beim ebenfalls im Tabellenkeller hängenden Aufsteiger TSG Balingen ließ das Team alles vermissen, was in solchen gerne als „Sechs-Punkte-Spiele“ titulierten Aufeinandertreffen ausmacht.
Trotz aller Misere gibt Paul Stingel die Hoffnung nicht auf. „Wir werden uns die Erfolgserlebnisse wieder erarbeiten“, ist der VfL-Abteilungsleiter Sport nach einem absolvierten Drittel der Saison zuversichtlich. „Gegen den VfR Heilbronn wollen wir endlich wieder zu Hause punkten und den Bann brechen.“ Ob Nico Rall wieder zum Einsatz kommen kann, ist noch offen. „Ich habe momentan keine Schmerzen mehr, aber ich muss schauen, ob es geht“, sagt der Pfullingens Youngster.
Eine sicherlich nicht alltägliche Vereinsvita weist der VfL Heilbronn auf, dessen vollständiger Name seit der Neugründung den Zusatz „96-18“ trägt, um ihn von seinem ruhmreichen Vorgänger zu unterscheiden, der es Mitte der Siebzigerjahre bis in die 2. Bundesliga schaffte. Nach der Insolvenz 2002 schlummerte der Verein 16 Jahre im Dornröschenschlaf, legt aber seit 2018 los wie die Feuerwehr. Von der Kreisliga B bis zum Verbandsligaaufstieg brauchte der Club um seinen großen Macher und Vorstand Onur Celik gerade einmal sechs Jahre. Und auch das soll nur eine Zwischenstation sein, das große Ziel im Frankenstadion heißt Regionalliga bis zum Jahr 2030.
Das Tagesgeschäft war zuletzt nicht zum Träumen geeignet. Nur ein Punkt aus vier Spielen steht zu Buche. „Aufgrund unserer langen Verletztenliste, die uns seit Saisonbeginn begleitet, sind wir mit dem bisherigen Saisonverlauf durchaus zufrieden“, ordnet Pressesprecher Marcus Izerott die Situation ein.
Schiedsrichtergespann: Mit der Leitung der Partie wurde Zanin Saleh Mustafa (FC Stuttgart-Cannstatt) beauftragt. An den Linien assistieren ihm Yunus Kunstreich sowie David Hörz.
Herzlich willkommen und Gut Pfiff!
Historie: Es konnte kein dokumentiertes Spiel beider Herrenmannschaften, zumindest seit der VfR-Neugründung, ausfindig gemacht werden.