Dass sich die Mannschaft nach dem Unentschieden gegen Heilbronn viel vorgenommen hat, merkte man ihr beim Auswärtsauftritt in Schwäbisch Hall deutlich an. Über die komplette Spielzeit fightete sie, gab keinen Ball verloren und stemmte sich mit aller Macht gegen eine weitere Niederlage. Doch am Ende sollte all das nicht reichen. Eigentlich war es ein typisches 0:0-Spiel – wäre da nicht die Nachspielzeit des ersten Durchgangs gewesen, in der eine kleine Unaufmerksamkeit in der Abwehrarbeit reichte, um das Tor des Tages zu erzielen. Daniel Martin war mit dem Kopf zur Stelle, der gewohnt gute VfL-Schlussmann Martin Welsch war ein einziges Mal geschlagen.
Die Gäste gingen schwungvoll in die Partie. „Christian Locher hatte die erste Chance, doch sein Heber nach einem Missverständnis in der Haller Abwehr verfehlte das Tor deutlich (6.).“ Auch die weiteren Ansätze des Doppeltorschützen des vorausgegangenen Spieltags blieben zu ungenau, um für Gefahr zu sorgen. Auf der anderen Seite musste Sven Packert in höchster Not auf der Linie retten (21.).
Mit frischem Mut kam der VfL aus der Kabine. Doch er machte sich das Leben selbst schwer. Viele abgefangene Bälle führten zu einem unsauberen Spielaufbau, verstärkt durch ein holpriges Geläuf im Optima-Sportpark. Auch die Hausherren hatten mit dem Platz zu kämpfen, ein wirklicher Spielfluss wollte nach der Pause nicht zustande kommen. In der Schlussviertelstunde verstärkte der VfL nochmals seine Bemühungen. Robin Hiller fasste sich ein Herz, sein Abschluss strich jedoch am Pfosten vorbei. Und bei Hillers Freistoß musste sich Sportfreunde-Schlussmann Nico Purtscher mächtig strecken, um den Ausgleich zu verhindern. Finn Edelmanns Schuss, der am langen Pfosten vorbeisauste, war der letzte verzweifelte Versuch, doch noch mit einem Punkt im Gepäck die Heimreise anzutreten. Am Ende reichte es jedoch wieder einmal nicht. „Ich muss der Mannschaft ein Kompliment aussprechen, auch wenn wir mit leeren Händen nach Hause fahren“, sagte Yilmaz in der Pressekonferenz nach dem Spiel. „Es tut weh, dass eine Unachtsamkeit reicht, um hier zu verlieren.“
Der VfL investierte viel, stand am Ende allerdings mit leeren Händen da.