Es war ein Spiel, das sicherlich noch lange im kollektiven Gedächtnis der Beteiligten haften bleiben wird. Beim TSV Berg erwischte der VfL einen Traumstart, spielte die favorisierten Hausherren an die Wand, führte nach wenigen Minuten mit 2:0 – und stand am Ende nicht nur ohne Punkte, sondern auch mit zwei im Krankenhaus behandelten Spielern und einer gelb-roten Karte da.
Der Reihe nach. Die Pfullinger legten los wie die Feuerwehr und ließen den Gastgebern keine Luft zum Atmen. Mit dem hohen Pressing zwangen sie den TSV zu Fehlern und bestraften diese prompt. Nach zwei Minuten war Kevin Haußmann zur Stelle, nach sechs der wiedergenesene Lukas Linder. Weitere Möglichkeiten folgten, blieben aber ungenutzt. Nach dieser außergewöhnlichen Startphase schüttelten die Berger den Druck etwas ab und besannen sich ihrer spielerischen Qualitäten. Nun war es ein offenes Spiel mit Möglichkeiten auf beiden Seiten. Erstmals auszeichnen musste sich VfL-Schlussmann Tim Becker, als er den Schuss von Esref Metin Su entschärfte (23.). dann die erste Schrecksekunde. Nyamekye Awortwie-Grant und Vlad Munteanu rasselten so mit dem Kopf gegeneinander, dass sie starke blutend ausgewechselt werden mussten. Das Spiel war mehrere Minuten unterbrochen. Der für Awortwie-Grant eingewechselte Armin Humic verursachte wenige Minuten später einen Strafstoß, Moritz Fässler verwandelte zum 1:2 (43.). In der Nachspielzeit verbuchten die Pfullinger noch zwei gute Konterchancen. Zunächst wurde Linder im letzten Moment gestoppt, dann verfehlte er das Ziel nur knapp.
Im zweiten Durchgang bliesen die Hausherren zur Attacke. Angriffswelle auf Angriffswelle rollte auf das nach wie vor von Tim Becker tadellos gehütete Tor zu. Es kam noch schlimmer. Armin Humic prallte so unglücklich mit seinem Gegenspieler zusammen, dass er sich die Nase brach und ebenfalls ins Krankenhaus gebracht werden musste. Kurz darauf hatte der VfL Glück, als Dan Constantinescu per Kopf nur den Pfosten traf. Doch es war trotz des enormen Drucks ein Pfullinger Missgeschick, der für den Ausgleich sorgte. Andreas Maier vertändelte den Ball auf der Grundlinie, Su passte in die Mitte, wo Sabrin Sburlea keine Mühe hatte – 2:2 (78.). Und es kam noch schlimmer. Becker konnte den Ball im Duell mit einem Berger Spieler nicht festhalten, Luis Pfaumann war zur Stelle und drehte das Spiel (86.). Zu allem Übel sah Kapitän Andreas Maier in der Nachspielzeit die gelb-rote Karte. Er wollte einen Freistoß schnell ausfühen und schoss einen Gegenspieler an. Schiedsrichter Stefan Ebe wertete das auf beiden Seiten als Unsportlichkeit.
Nach einem Zusammenprall prallten Nyamekye Awortwie-Grant und Vlad Munteanu mit dem Kopf aneinander. Beide mussten minutenlang auf dem Platz behandelt und ins Krankenhaus gebracht werden.