„Man weiß nicht, ob man sich freuen oder ärgern soll“, fragte sich ein Pfullinger Fan nach Schlusspfiff etwas ratlos. Gerade eben hatte der gute Schiedsrichter Maurice Rummel die Freitagabendpartie des VfL Pfullingen bei Calcio Leinfelden-Echterdingen abgepfiffen. 2:2 hieß es nach 94 unterhaltsamen Minuten zur Eröffnung des 25. Spieltages. Erstmals punktet der VfL im Sportpark Goldäcker.
Was für freuen spricht: Zwei Mal lagen die Gäste zurück. Nach nur vier Minuten konnten die noch recht unordentlich sortierten Pfullinger einem Angriff des Teams von den Fildern nicht Herr werden, Ugur Capar schloss eiskalt zum 1:0 ab. In einer Phase, in der der VfL ein probates Mittel gegen die aggressive, aber auch Kraft kostende Spielweise Calcios entgegenzusetzen hatte, wird ein Schuss von Alexandru Emanuel Popescu geblockt, der Ball fällt dem Stürmer jedoch erneut vor die Füße. In Tipp-Kick-Manier trifft Popescu zum 2:1 (61.). Quasi beim letzten Angriff der Hausherren muss VfL-Schlussmann Martin Welsch sein ganzes Können aufbieten, um den Kopfball von Sangar Aziz über die Latte zu lenken.
Was für ärgern spricht: auch wenn die Schützlinge von Trainer Daniel Güney zunächst überhaupt nicht mit dem frühen Anlaufen der Italiener zurechtkamen, hatten die Pfullinger ihre Chancen. So scheiterte Ioannis Potsou aus guter Position an Calcio-Schlussmann Bleron Berisha (9.) und Sven Packert setzte einen Kopfball freistehend übers Tor (22.). Nach Flanke von Packert nahm Nico Seiz den Ball mit der Brust mit und markierte mit etwas Glück und Hilfe von Berisha das 1:1 (35.) Im zweiten Durchgang nutzte der VfL den sich durch die Spielweise der Gastgeber bietenden Raum deutlich besser. Nach einer abgewehrten Ecke stoppte Kapitän Matthias Dünkel den Ball gekonnt und zimmerte ihn aus 17 Metern platziert zum 2:2 ins Eck (72.). Erneut Potsou zwang Berisha zu beherztem Eingreifen, ebenso ein platzierter Kopfball von Packert. Höhepunkt: In der Nachspielzeit traf Marco Digel per Kopf die Latte.
Ob man sich nun über einen Punkt freut oder zwei verlorenen Zählern nachweint – die junge Pfullinger Truppe hat erneut bewiesen, dass sie absolut verbandsligatauglich ist und in der derzeitigen Verfassung ihren Platz im württembergischen Oberhaus behaupten kann.
Sven Packert bereitete das 1:1 vor und hatte zwei Mal ein Tor auf dem Kopf.