Auch, wenn mit etwas Zählbarem gegen den Meisterschaftsfavoriten sicherlich nicht zu rechnen war, gab es nach Schlusspfiff lange Gesichter bei den Pfullinger Verbandsligakickern. Schließlich lag der VfL durch einen von Lukas Glaser verwandelten Strafstoß und ein Kontertor von Matthias Dünkel mit 2:0 vorne und eine Überraschung lag im Bereich des Möglichen. Doch der FC Holzhausen schlug mit der kompletten Bandbreite seiner überdurchschnittlichen Offensivabteilung zurück und kam schlussendlich zu einem sicherlich verdienten 4:2-Erfolg. Dabei wird Janik Michel immer mehr zum Pfullinger Schreckgespenst. Mit jeweils zwei Toren in Hin- und Rückspiel war der Vollblutstürmer entscheidend an den beiden Erfolgen der Sulzer beteiligt.
„Unser Spiel ist vom Ergebnis ärgerlich. Wir hätten gerne etwas mitgenommen“, fasst Cheftrainer Daniel Güney die Partie zusammen. „Dennoch haben wir gezeigt, was wir können. Das trägt uns auch in die kommende Woche.“ Auf der Zielgeraden hat der Tabellenzwölfte nun Türk Spor Neu-Ulm vor der Brust. Der Verein aus Bayern markiert den Auftakt von Schlüsselspielen gegen Teams, die gleich viel oder weniger Punkte als der VfL aufweisen.
Güney: “Wir wollen unbedingt wieder gewinnen. Doch wissen wir auch, dass es für alle kommenden Teams wie für uns um alles geht.” Vor allem Neu-Ulm sei sehr schwer zu bespielen. “Wir müssen wachsam und geduldig sein, unabhängig vom Spielstand. Irgendwann kommt der Moment, da sind wir wieder dran.”
Ein Sieg aus fünf Spielen – Türk Spor Neu-Ulm kann die gleiche (magere) Bilanz wie der VfL Pfullingen bieten. Zuletzt musste das 2020 aus der Bezirksliga in die Verbandsliga durchmarschierte Team beim VfL Sindelfingen eine 0:2-Schlappe hinnehmen, nachdem es zuvor beim Mitkonkurrenten SKV Rutesheim mit 3:0 gewinnen konnte. Die Neu-Ulmer hielten die Partie in der Mercedesstadt lange offen, die Entscheidung fiel erst mit dem Schlusspfiff. Die zumeist knappen Niederlagen demonstrieren, dass die Türken das Zeug dazu haben, den Sprung aus dem gefährdeten Bereich zu schaffen.
„Abstiegskampf und nochmal Abstiegskampf“, beschreibt Atilla Tütüncü, der sportliche Leiter, die Lage in Neu-Ulm (40 Punkte, Platz 15). „Wir stehen mit dem Rücken zur Wand und jedes Spiel ist ein Endspiel. Bei vier Siegen aus vier Spielen hätten wir eventuell noch Chancen auf das rettende Ufer. Ich hoffe, die Jungs nehmen den Kampf an!“
Schiedsrichtergespann: Mit der Leitung der Partie wurde Felix Prigan (TSV Deizisau) beauftragt. An den Linien assistieren ihm Sandro Nasti sowie Alexander Kurrle.
Das Hinspiel (30.10.2021): VfL – Türk Spor Neu-Ulm 1:1 (1:1) – Tore: 0:1 Fidan, 1:1 Glaser – nach 20 Minuten war die Partie entschieden. Die Gäste aus Bayern gingen nach sechs Minuten in Führung. Im Anschluss an einen Freistoß war Lukas Glaser zum Endstand zur Stelle.