Im letzten Heimspiel der Vorrunde kam der VfL zu einem deutlichen Sieg gegen das Schlusslicht SKV Rutesheim und konnte – nach dem 5:0 vor Wochenfrist in Biberach – das bislang miserable Torverhältnis nahezu in harmonischen Ausgleich bringen.
Doch das 6:0 schmeichelt den Hausherren und spottet der Leistung der Gäste, die zwar wenig Torchancen hatten, doch spielerisch eine Stunde lang bewiesen, dass sie mit mehr Fortune im Abschluss durchaus nicht am Ende des Verbandsligatableaus überwintern müssten. Ohne im Archiv zu kramen war das 1:0 sicherlich das früheste Pfullinger Tor in der Geschichte des württembergischen Oberhauses. Der SKV hatte Anstoß, verlor den Ball im Spielaufbau und beförderte in Person von Antonio die Viesti den Ball nach scharfer Hereingabe von Roman Schubmann nach keinen 30 Sekunden ins eigne Tor. Es folgte eine erste Halbzeit, in der der SKV über mehr Ballbesitz und spielerische Finesse, aber der VfL die besseren Torchancen hatte.
So ging es nach dem Seitenwechsel vor 250 Zuschauern, die dem zu Beginn einsetzenden Herbstregen trotzen, weiter. Die Gäste träumten vom zweiten Auswärtssieg der Saison und waren dem 1:1 näher als die Schützlinge von Daniel Güney dem 2:0. Doch ist der Fußball nun mal nicht berechenbar. Mit einem Tor, wie es nur der seit vergangenen Dienstag 20-jährige Schubmann schießen kann, nahm das Spiel nach einer Stunde eine Wende zu Gunsten der Hausherren: exzellente Ballmitnahme und Schuss aus 25 Metern in den Winkel. Der SKV hatte zwar unmittelbar nach Wiederanpfiff durch den eingewechselten Marcel Streit die Chance auf den Anschlusstreffer, doch insgesamt war das zu wenig. Das 3:0 war dann die Entscheidung und Kapitän Matthias Dünkels erstes Saisontor zugleich. Einen Freistoß von Schubmann nahm Pfullingens Nummer Sieben direkt, der Ball fuhr in den kurzen Winkel (68.). Der eingewechselte Kevin Haußmann war zwei Minuten später Ausgangspunkt des vierten Treffers. Nach Ballgewinn legte er den Ball in die Gasse und Ioannis Potsou schloss gekonnt ab. Längst war die Entscheidung klar, als dann der nach Krankheit wiedererstarke Haußmann erneut auf den Plan trat. Zunächst beförderte Tim Rudloff einen vom Pfullinger Eckenspezialist getretenen Ball unglücklich ins eigene Tor (77.), dann traf der 29-Jährige von der Fahne aus via langem Innenpfosten direkt mitten ins geschundene Rutesheimer Herz (83.). Beim halben Dutzend blieb es bis zum Abpfiff. Haußmann sah es nach dem Freitagabendspiel realistisch: „Jeder, der das Ergebnis liest, denkt, das war ne klare Sache. Aber das Ergebnis war viel zu hoch.“
Gespannte Erwartung auf den Ball. Beim 6:0 machte der VfL zwei Tore nach einer Ecke. Einen beförderten die Gäste selbst über die Linie, beim zweiten traf Kevin Haußmann direkt.