Mit einer hochmotivierten Willensleistung, Engagement, Spielwitz und dem Spielglück auf seiner Seite holt der VfL Pfullingen im dritten Spiel den dritten Sieg des Jahres und klettert in der engen Verbandsligatabelle auf Rang zehn. Beim 2:1-Erfolg gegen den TSV Berg gelangen den Güney-Schützlingen beide Treffer in der Nachspielzeit von Durchgang eins und zwei.
Eine erste erfolgversprechende Torannäherung hatte der unermüdliche Ben Schaal, konnte allerdings im letzten Moment von Jonathan Hill gestoppt werden (14.). Lukas Frühs schneller Gegenstoß stellte Niko Maucher vor keine allzu großen Probleme (28.). Doch die Gäste aus Berg waren am Jahnhaus angetreten, um die jüngste Niederlage gegen Schwäbisch Gmünd vergessen zu machen. Ein Kopfball von Jochen König (32.) und vor allem der Pfostenkracher von Dan Constantinescu ließen die Gäste an der Führung schnuppern (38.). Als so ziemlich alles für eine torlose erste Halbzeit sprach, trat der VfL noch einmal auf den Plan. Wieder einmal machte sich das frühe Stören des ballführenden Spielers bezahlt. Maximilian Herberth eroberte das Spielgerät und bediente den mitgelaufenen Lukas Klemenz. Der Youngster drang in den Strafraum ein und wurde von Luis Müller von den Beinen geholt. Regionalligaschiedsrichter Philipp Schlegel, er pfiff noch am Freitagabend die Partie SG Barockstadt gegen FC Homburg, zeigte sofort auf den Punkt. Bevor Elfmeterschütze Christos Chatzimalousis zur Ausführung antrat, band er sich zur Sicherheit beide Schuhe neu. Mit optimal sitzender Ausrüstung traf er perfekt, TSV-Schlussmann Paul Brünz blieb keine Abwehrmöglichkeit.
Unmittelbar nach Wiederanpfiff der Ausgleich. Und wieder traf Chatzimalousis ins Netz, der nach einer Flanke vor dem einschussbereiten Kai Kramer retten wollte, dabei aber per Flugkopfball unglücklich ins eigene Tor traf. Doch trotz dieses frühen Rückschlages nach der Pause sahen die gut 200 Zuschauer nun keine geknickten Hausherren und dominierende Gäste. „Wir kriegen ein Gegentor und spielen einfach weiter. Das ist ein ganz anderes Mindset als früher“, war auch Trainer Daniel Güney von der psychischen Standhaftigkeit seiner Mannen beeindruckt. Zwar musste Sven Packert in höchster Not den Ball nach einem Schuss von Luis Pfaumann per Kopf von der Linie kratzen (68.), doch blieb dies der einzig nennenswerte Versuch des TSV im zweiten Durchgang. Bis zu dieser Rettungstat machte der zur Halbzeit ins Spiel gekommene Stürmer Dominik Grauer ordentlich Musik vor dem Gästegehäuse und war mit einem Abschluss, als der Ball den Außenpfosten touchierte, am nächsten dran an seinem siebten Saisontreffer (68.). In der Schlussviertelstunde zog der VfL das Tempo noch einmal ordentlich an. Einem Beinahe-Eigentor des Bergers Julian Karg schloss sich ein Heber von Matthias Dünkel an, der allerdings deutlich sein Ziel verfehlte (84.). Wie am vergangenen Spieltag war es Kapitän Dünkel, der für sein Team den späten Sieg sicherte. Nach einem Foul an Chatzimalousis im Halbfeld trat Roman Schubmann in der Nachspielzeit zur Freistoßausführung an. Sein weiter Ball wurde vom Fünfmeterraumeck von Marco Digel per Kopf in die Mitte befördert, wo Pfullingens Nummer Sieben aus kurzer Distanz zur umjubelten Führung einköpfte. Kurz darauf Pfiff Schlegel die Partie ab, die Pfullinger lagen sich nach dieser Kraftanstrengung jubelnd in den Armen.
Ben „Pferdelunge“ Schaal beackerte 90 Minuten lang die linke Seite.