Als Cheftrainer Michael Konietzny unter der Woche das Verhalten seiner Mannschaft in den Spielen nach dem Seitenwechsel kritisierte, schienen die Spieler genau zugehört zu haben. Denn beim Auswärtsspiel in Berg waren es eben die zweiten 45 Minuten, die dem VfL den Sieg brachten.
Doch auch zu Beginn des Spiels waren die Pfullinger hellwach. Nach Vorarbeit von Christian Locher hatte Lukas Klemenz nur noch den Torhüter vor sich, doch sein Abschluss war zu schwach und somit sichere Beute des Schlussmanns. Nach einer gespielten Viertelstunde kamen die Hausherren immer besser ins Spiel. Mit ihrer spielerischen Klasse kamen sie allerdings nur bis zum Strafraum. Die gefährliche Zone wurde vom VfL gewohnt sicher verteidigt, das von Martin Welsch behütete Gehäuse war wenig in Gefahr.
Dies änderte sich kurz nach Wiederanpfiff. Mit einem gefühlvollen Heber ins lange Eck sorgte Sandro Caltabiano für das 1:0. Welsch machte bei diesem Tor nicht die allerbeste Figur, sah aber den Ball durch die blendende Sonne erst spät. Nun war auch der VfL wach und zündete den Turbo. Nur sieben Minuten später war es Christian Locher, der zum 1:1 vollenden konnte. Nun wollten die Gäste mehr. Sven Packerts Distanzschuss aus 18 Meter pfiff knapp am langen Eck vorbei (65.). Der eingewechselte Aris Dragulin traf Minuten später die Latte, beim Versuch, den Abpraller zu verarbeiten, wurde Kapitän Matthias Dünkel im Strafraum gefoult. Die Folge: Elfmeter, den Timo Krauß gewohnt sicher zur Gästeführung verwandelte (72.). Nach einem Freistoß des ebenfalls ins Spiel genommenen Nico Seiz schraubte sich Locher am Höchsten und köpfte zum 1:3 ein (77.). Spannend wurde es in der Schlussphase, als Tim Kibler nach feiner Einzelleistung auf 2:3 verkürzte. Doch der VfL brachte die Führung über die sechsminütige Nachspielzeit.
„Nach fünfzehn ordentlichen Minuten haben wir wenig den Faden verloren. Das 1:0 nach der Halbzeit haben wir vermutlich gebraucht als Wachmacher“, bilanziert Dünkel. „Es ist beeindruckend, dass man als junges Team so zurück ins Spiel findet und es so zu Ende spielt. Ich bin stolz auf die ganze Mannschaft!“
Christian Locher war in Berg nur schwer zu stoppen.