Ohne die beiden erkrankten, pfeilschnellen Tamay Inac und Kapitän Matthias Dünkel musste der VfL bei der kriselnden Sport-Union aus Neckarsulm antreten. Während die Pfullinger mit sechs punkten glänzend ins Jahr starteten, rutschte der letztjährige Oberligist auf einen Abstiegsplatz ab. Grund genug für die Verantwortlichen der SUN, im Stadionblättle die so betitelte Kardinalfrage zu stellen. „Gelingt die Einsicht zu einem (nicht nur einmaligen, sondern permanenten) radikalen Kurswechsel in Sachen Spielweise, Teamgeist, Realitätssinn und Mentalität?“
Diese wollte das ganz in weiß gekleidete Heimteam eindeutig mit Ja beantworten und kam gegen eine seltsam passive Pfullinger Mannschaft immer besser ins Rollen. Nach einer gespielten Viertelstunde verarbeitete Julian Schiffmann eine Flanke zur Führung. Nur zwei Minuten später hatte es schon 2:0 stehen können, aber Schlussmann Martin Welsch verhinderte Schlimmeres. Die Hausherren blieben weiter die deutlich engagierte Elf und bauten die Führung schließlich aus. Nach einem Freistoß stand Bural Albas am langen Pfosten goldrichtig und schob ein (34.). Und der VfL? Hatte in der Anfangsphase die beste Möglichkeit, als nach einem Querpass ein Neckarsulmer Abwehrspieler gerade noch so vor dem einschussbereiten Aris Dragulin klären konnte (8.). Doch in der Folge nahmen die Konietzny-Schützlinge den Kampf nicht an und boten kaum Entlastung nach vorne.
Mit Timo Krauß und Christos Chatzimalousis für die glücklosen Tobias Fulde und Alex Ripas wurde es mit dem Pfullinger Spiel im zweiten Durchgang etwas besser. Ein erster Schuss von Chatzimalousis strich am langen Eck vorbei (47.). Auch unterband der VfL die Gegenstöße der Neckarsulmer, die angesichts der Führung auch nicht mehr so leidenschaftlich vorgetragen wurden. Als Kapitän und Trainerbruder Steffen Neupert 20 Minuten vor dem Schlusspfiff die Ampelkarte sah, keimte Hoffnung beim Pfullinger Anhang auf. Doch mit fortschreitender Spieldauer wurde deutlich, dass die Gäste zwar überwiegend in der gegnerischen Hälfte agierten, aber kaum Torgefahr ausstrahlten. „Wenn man zwei Stürmer vorne drin hat, muss man halt auch mal flanken“, gab Konietzny seinen Mannen mit auf den Weg. Doch vergebens. Die SUN verteidigte den Vorsprung geschickt und jubelte nach 95 Minuten zurecht über einen vor allem im ersten Durchgang verdienten Sieg.
Burak Alabas befördert den Ball zum 2:0-Endstand über die Linie.