Kein Gegentor in der Anfangsviertelstunde, sogar den ersten Treffer erzielt – der VfL präsentierte sich im ersten Entscheidungsspiel um den Klassenverbleib so ganz anders als in den vergangenen Wochen: als Mannschaft, die weiß, um was es geht und die Rückschläge wie das zwischenzeitliche 1:1 wegstecken konnte. Es scheint, die Mannen um Kapitän Matthias Dünkel, der selbst mit leuchtendem Beispiel voranging, haben kapiert, dass es höchste Eisenbahn war, um das Ruder herumzureißen. Doch der 4:1-Erfolg gegen den GSV Maichingen war nur der erste Schritt im Kampf um den Platz über dem Strich. Denn auch bei einem Erfolg im abschließenden Meisterschaftsspiel hängt viel von den Ergebnissen auf den anderen Plätzen ab, sowohl in der eigenen Verbands- als auch in der übergeordneten Oberliga.
Dennoch gilt die volle Konzentration von Trainer Jörg Kluge der Partie beim Schlusslicht FV Rot-Weiß Weiler. „Es wird eine Nervensache. Aber ich habe das Gefühl, in der Mannschaft hat sich was durch den Sieg gelöst. Das hat man im Training gemerkt. Ich bin guter Dinge, dass wir die nötigen Punkte holen.“ Personell steht die Lage nicht zum Besten, denn Stammtorhüter Martin Welsch wird nach seiner ernsthaften Verletzung am vergangenen Wochenende (ein MRT steht noch aus) definitiv nicht zur Verfügung stehen. Mit Markus Hirlinger steht ein probater Ersatz allerdings bereit. In den Schlussminuten des Maichingen-Spiels zog sich Tom Ankele einen Muskelfaserriss zu, auch für den 19-Jährigen ist die Saison vorzeitig beendet. Christos Chatzimalousis wird urlaubsbedingt ebenfalls fehlen. Immerhin meldet sich Lukas Klemenz, zuletzt wegen einer Angina ans Bett gefesselt, wieder einsatzfähig.
Es scheint, als hätte der feststehende Abstieg beim FV Rot-Weiß Weiler verborgene Kräfte erweckt. Denn das schlechteste Rückrundenteam (der VfL ist in dieser Rangliste Drittletzter) ließ in den vergangenen beiden Spielen, beide auswärts, aufhorchen. Dem 1:1 beim GSV Maichingen folgte vor Wochenfrist ein deutliches 3:0 bei der längst gesicherten TSG Tübingen. Es war der erste Sieg des Aufsteigers in der zweiten Halbserie. Die Allgäuer wollen diesen Schwung mitnehmen und auch dem VfL das Leben schwer machen, wie der stellvertretende Vorstand Hans-Jörg Heim ankündigte: „Wir wollen natürlich unser letztes Heimspiel gewinnen und einen versöhnlichen Abschied aus der Verbandsliga nehmen.“
Das Spiel findet auf dem Kunstrasenplatz in Weiler-Simmerberg statt, da die ungarische Nationalmannschaft ihr EM-Basecamp auf der angestammten Sportanlage der Rot-Weißen aufschlägt.
Schiedsrichtergespann: Mit der Leitung der Partie wurde Mario Doser (TSV Scheer) beauftragt. An den Linien assistieren ihm Michael Guter sowie Arda Kizilcelik.
Herzlich willkommen und Gut Pfiff!
Hinspiel (25.11.2023): VfL – FV Weiler 1:2 (1:1) – Tore: 1:0 Dragulin, 1:1 Fink, 1:2 Schmid – Der VfL ging früh in Führung und schien die Partie im Griff zu haben. Denkste! Die Gäste kamen schnell zum Ausgleich und drehten kurz nach Wiederanpfiff die Partie. Wohl einer der schlechtesten Saisonleitungen der Pfullinger.